5 Städte, die überraschenderweise von Schweden gegründet wurden


Photo: Ola Ericson/imagebank.sweden.se

Vertreter und Bürger des schwedischen Königreiches sind bereist. Es ist wahr, sie haben um die Welt gereist für ein besseres Leben oder um Schwedens Territorium zu expandieren. Manche Menschen sind im Geschichtsbuch geraten und andere sind vergessen worden, aber Fakt ist trotzdem: sie haben Städte außerhalb des modernen Schwedens mitgegründet und ihr habt wahrscheinlich nie etwas davon erfahren.

1. St. Petersburg (Russland)

Es ist nicht unvorstellbar, dass die Schweden sich im Laufe der Geschichte viel mit Russland befassen mussten. Da Finnland länger ein Teil von Schweden war als eine eigene Republik, war die östliche schwedische Grenze die Grenzen zu Russland. Lange, lange her, wo heute St. Petersburg stolz steht, stand einst eine Zitadelle. Der dafür Verantwortliche war Torgils Knutsson. Zu jener Zeit wohnten finnische und livländische Stämme in dem Gebiet und während eines Kreuzzuges nach Osten hat er die Zitadelle Landskrona bauen lassen. Allerdings war das im Jahre 1299 und nur zwei Jahre später wurde sie von den Russen vernichten. Ein paar hundert Jahre später, im Jahre 1611, fingen die Schweden jedoch damit an, eine neue Zitadelle zu bauen namens Nyenskans. Drumherum formte sich die kleine Stadt Nyen. Etwa 100 Jahre spätere gelingte es den Russen das Gebiet zu besetzen und sie gründete St. Petersburg. Klar es ist etwas weit hergeholt zu sagen, dass die Schweden St. Petersburg gründete, allerdings ist es eine gute Geschichte.

2. Wyborg (Russland)

Also, unser Freund Torkel oder Torgils war kein fauler Mann, er hat auch die russische Wyborg (Viborg) gegründet. Die Stadt war am Anfang eine Burg, die 1293 erbaut wurde und natürlich wächste eine stadt heran. Die Stadt bekam 1403 Städterechte und war Schwedens stärkeste Wehr gegen Russland und eine der feinsten Festungen im Königreich. Allerdings verloren die Schweden die Stadt im Großen nordischen Krieg an Russland, die sie später ins Großherzugstum Finnland eingegliederte. Das geschah ein paar Jahre nachdem Schweden 1809 seine östliche Hälfte an Russland verlor. Seitdem ist Finnland zu einer suveränen Republik geworden und nach dem Winterkrieg wurde die Stadt and die Sowjetunion übergeben. Sie bleibt bis heute ein Teil von Russland.

3. Helsinki (Finnland)

Da das Gebiet, was heute als Finnland bekannt ist, hunderte von Jahren ein Teil von Schweden war, ist es selbstverständlich, dass die Mehrheit der Städte von Schweden gegründet wurden, abhängig davon, welche Definition von „Schwede“ man hier verwenden möchte. Obwohl Turku (Åbo) Finnlands älteste Stadt ist, ist sie schon vor der schwedischen Zeit gegründet worden. Etwas ist allerdings sicher, und das ist, dass die finnische Hauptstadt, Helsinki (Helsingfors) während der schwedischen Zeit gegründet wurde. König Gustav Vasa wollte mit Tallinn (zur Zeit Reval) konkurrieren und gründete 1550 Helsinki. Bürger wurden befohlen in die neue Stadt zu ziehen aber sie wachste nicht so schnell heran wie er es sich gewünscht hätte. 11 Jahre später wurde Tallinn von den Schweden besetzt und Helsinki verlor an Bedeutung. Die alte Stadt wurde sogar verlassen, da das Wasser dort zu Grund war, aber wächste woanders weiter und beinhält heute sowohl das alte Gebiet als auch mehrere neue. Was interessant ist, ist dass die Stadt eher russisch aussieht als schwedisch, was damit zu tun hat, dass ein Großteil davon 1808 niederbrannte, kurz bevor Finnland russisch wurde.

4. Staroschwedske (Ukraine)

Also, ehrlich gesagt habt ihr wahrscheinlich nie von diesem Dorf gehört, aber er ist eine lustige Kuriosität. 1721 wurden Estlandschweden ins „Neue Russland“ umgesiedelt. Nur etwa einer von zehn hat den Fußmarsch und das Leben in der neuen Heimat überlebt. Die Meisten waren Fischer, die jetzt als Bauer leben mussten. Darüber hinhaus, als sie ankamen gab waren von den versprochenen Häuser keine Spur. Später, drei deutschschprachige Dörfer wurden in der Nähe gegründet, die heute zusammen mit Staroschwedske (Gammalsvenskby, „Altes Schwedendorf“, auf Schwedisch), das Dorf Smijiwka bilden. Die schwedische Sprecher wurden zu Minorität, haben aber trotzdem ihre schwedische Traditionen ehren können. Leider sprechen heute nur einige, wenn überhaupt jemand, noch fließend Schwedisch.

5. Bishop Hill (USA)

Ihr habt vielleicht auch nicht von diesem Ort gehört, aber er war von etwas Bedeutung in der Geschichte Chicagos. Glaubt es oder nicht. Dieses Dorf wurde vom pietistischen Anführer Erik Jansson und seinen Folgern 1846 gegründet. Sie haben die Siedlung nach Janssons Geburtsort Grankulla genannt, wortwörtlich Bischofshügel, ein Name, der heute noch in der schwedischen Version von Google Maps zu sehen ist. Jansson wurde später von einem anderen Mitglied seiner Gemeinde ermordet. Danch wurden die religiösen Ansichten etwas verdeckt und der Wohlstand des Dorfes priorisiert. 1854 bekamen sie eine Eisenbahnverbindung an einem Ort in der Nähe, der irgendwann größer als Bishop Hill wurde und den Namen Galva bekam (nach der schwedischen Stadt Gävle). Heute leben noch dort heute schwedischer Abstammung.